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Terra Medica - Vorzeigeprojekt der Nachhaltigkeit

Die Terra Medica in Staffort bei Karlsruhe ist der wichtigste Lieferant pflanzlicher Ausgangsstoffe für die homöopathischen Präparate der DHU. 70 % des gesamten benötigten Pflanzenmaterials werden hier unter ökologisch zertifizierten Bedingungen angebaut. Hier wächst also – völlig pestizidfrei – der Rohstoff für den Großteil der homöopathischen Arzneimittel der DHU.

Bereits seit 1976 arbeiten wir auf unseren Arzneipflanzenkulturen in Staffort nach den Kriterien des ökologischen Landbaus, seit 1998 sogar mit EU-Zertifizierung. Die ökologisch anerkannte Wirtschaftsweise des Anbaus ist die Basis für die Qualität unserer homöopathischen Arzneimittel. Dass wir vom Sämling bis zur fertigen Pflanze alle Anbauschritte kennen und 100 % biologisch angebautes Pflanzenmaterial ernten, ist aber mehr als eine Qualitätsgarantie.

Insel der Artenvielfalt

Die Arzneipflanzenkulturen in Staffort bieten Pflanzen mit unterschiedlichsten Ansprüchen ein Zuhause. In Schattenhäusern, im und am Teich, an windgeschützten oder der Sonne ausgesetzten Beeten finden alle Pflanzen das für sie geeignete Habitat und optimale Anbaubedingungen. Durch zahlreiche Maßnahmen ist ein Biotop entstanden, das einen messbaren Beitrag zur Biodiversität in der Region leistet.

Falter in der Terra Medica, Graubinden-Labkrautspanner

Verlockende Vielfalt

Die Artenvielfalt der Pflanzen lockt unterschiedlichste Insekten an, diese wiederum zahlreiche Vögel. So konnten wir, unter anderem mit Unterstützung eines Biodiversitätsexperten des Nabu (Naturschutzbund), ca. 40 verschiedene Nachtfalter und 33 Tagfalter nachweisen, außerdem vier Fledermausarten. Unter den 50 Vogelarten, die hier leben, sind einige als selten geltende Vögel wie die Feldlerche oder der Wendehals. Auch Bluthänflinge, Stieglitze und Girlitze haben sich in großer Anzahl angesiedelt.

Frösche im Teich der Terra Medica

Nahrungsangebot für Amphibien

Dank des großen Nahrungsangebots haben sich mittlerweile mit Teich-, Spring- und Grasfröschen, Teich- und Bergmolchen sowie Wechselkröten und Ringelnattern verschiedene Amphibien- und Reptilienarten angesiedelt. Auf diese Vielfalt sind wir stolz. Vor allem aber wollen wir sie erhalten und weiterentwickeln!

Extensiver Anbau

Zu den ökologischen Anbauvorschriften gehört z. B. der extensive Anbau. Die Terra Medica bietet durch ihre besondere Artenvielfalt viele ökologische Nischen, in denen sich Nützlinge wie Insekten, Eidechsen, Igel und Vögel ansiedeln können. Diese helfen uns, den Befall mit Schädlingen gering zu halten.

Ein Marienkäfer läuft über ein Blatt.

Ökologisches Gleichgewicht

Durch den ökologischen Anbau haben wir für Nützlinge eine attraktive Umgebung geschaffen. So hat sich die Terra Medica zum Mekka der Marienkäfer entwickelt, die uns beim Pflanzenschutz helfen.

Greifvögel, die auf den aufgestellten Sitzstangen ansitzen können, kontrollieren Wühlmäuse und Maulwürfe. In ähnlicher Weise helfen Singvögel, den Schädlingsbefall zu regulieren. Sie finden in den vielen Hecken der Terra Medica ein Zuhause.

Blick über die Beete zu den Schattenhäusern der Terra Medica

Nischen für Nützlinge

Auch Fledermäusen geben wir mit Fledermauskästen ein Zuhause. Denn jede Fledermaus frisst täglich ein Drittel ihres Lebendgewichtes, vor allem Käfer und andere Insekten. Das ist ideal für das natürliche Gleichgewicht.

Andere Tiere finden ganz von selbst ihre Nische im Lebensraum der Arzneipflanzenkulturen. So haben sich Igel angesiedelt, die den Gärtnern bei der Bekämpfung von Nacktschnecken helfen.

Luftaufnahme der Terra Medica

Bedeutsam für die Biodiversität der Region

Die Terra Medica bietet Platz für vielfältige Lebensräume und somit für eine Vielzahl verschiedener Pflanzen- und Tierarten. Das ist gut für die ganze Region. Gerade die große Anzahl verschiedener Arten ist wichtig, denn zwischen Pflanzen und Tieren bestehen ganz spezielle Interaktionen, und bestimmte Tiere sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert. Letztendlich profitiert auch der Pflanzenanbau davon, da das natürliche Gleichgewicht zwischen Pflanzenschädlingen und deren Fraßfeinden auf der Terra Medica gut funktioniert und es dadurch nur selten zu Ernteausfällen kommt.

Das Besucherzentrum Terra Medica beherbergt Veranstaltungen und eine Ausstellung.

Das Besucherzentrum der Terra Medica beherbergt Veranstaltungen und eine kleine Ausstellung

Manche Pflanzen werden auch heute noch mit der Sichel geerntet, hier Echinacea purpurea.

Viele Pflanzen auf der Terra Medica werden noch mit der Sichel geerntet

Samengewinnung aus eigenen Pflanzen garantiert gleichbleibend hohe, ökologisch einwandfreie Ernten auf der Terra Medica.

Samengewinnung aus eigenen Pflanzen auf der Terra Medica

Die Terra Medica lebt auch von der Vielfalt der Lebensräume.

Die Teiche erfüllen eine wichtige Funktion auf der Terra Medica

Mitarbeitende bei der Ernte von Calendula officinalis auf der Terra Medica.

Mitarbeitende der Terra Medica bei der Calendulaernte

Ein Insektenhotel bietet Insekten Nistmöglichkeiten und Unterschlupf.

Ein Insektenhotel bietet Insekten Nistmöglichkeiten und Unterschlupf

Die Luftaufnahme der Terra Medica zeigt Gewächshäuser, Lager, Besucherzentrum und Beete.

Die Luftaufnahme der Terra Medica zeigt Gewächshäuser, Drogenlager, Besucherzentrum und Beete

Biodiversität historisch gewachsen 

In den 70er Jahren bekamen Umweltschutz und Ökologie erstmals wahrnehmbare Bedeutung. Der Anbau eigener Arzneipflanzen machte unabhängiger von extern bezogenen Rohstoffen, die durch die zunehmende Umweltverschmutzung außerdem oft belastet waren. So beschloss die Schwabe-Gruppe, den Frischpflanzenbedarf für die homöopathischen Arzneimittel so weit wie möglich aus eigenem Anbau zu decken.

So gingen 1976 die Arzneipflanzenkulturen in Staffort in Betrieb. Auf der rund 15 Hektar großen Fläche in Staffort arbeiten 19 Fachkräfte. Sie ziehen, pflegen und ernten bis zu 150 unterschiedliche Arzneipflanzen pro Jahr. Insgesamt haben wir auf dem Gelände der Terra Medica schon über 600 verschiedene Arten angebaut.

Loki Schmidt überreicht Dr. Wolfgang Schwabe die "Silberpflanze", 1979.

Frühe Anerkennung

Bereits 1979 erhielt die Firma Schwabe für den Arzneipflanzenanbau die „Silberpflanze“, einen Preis der „Stiftung zum Schutze gefährdeter Pflanzen“. Die Stiftung sah im Anbau von damals 250 verschiedenen Arzneipflanzen, darunter viele geschützte Arten, eine verdienstvolle und besonders zu würdigende Leistung zur Erhaltung der heimischen Pflanzenwelt. Der Preis wurde in Bonn von der damaligen Kanzlergattin Loki Schmidt überreicht, die den Vorläufer der Stiftung 1976 gegründet hatte. Dies verdeutlicht, dass Nachhaltigkeit und Biodiversität in der Schwabe-Gruppe schon früh eine wesentliche Rolle spielten.

Anpassung an den Klimawandel

Auch die Terra Medica muss sich an die veränderten Klimabedingungen anpassen. Derzeit arbeitet das Team an der Umgestaltung der Terra Medica in eine Agroforstkultur. Dabei wird der Anbau der Arzneipflanzen durch den Anbau von Bäumen, Hecken und Büschen ergänzt, woraus sich positive Wechselwirkungen ergeben.

Ein Mitarbeiter der Terra Medica errichtet eine Benjeshecke.

Nachhaltig bleiben

Um beispielsweise der zunehmenden Trockenheit zu begegnen, werden an geeigneten Stellen trockenheitsresistente, tief wurzelnde Bäume gepflanzt. Diese ziehen Grundwasser in obere Erdschichten, wo es anderen Pflanzen zur Verfügung steht. Dadurch benötigen die Kulturen weniger Bewässerung. Zusätzlich sorgen die Bäume für Schatten und verbessern das Mikroklima. Hecken, auch Benjeshecken, werden außerdem als Windbrecher eingesetzt, die für eine geringere Austrocknung der Böden sorgen.

Das Team der Terra Medica testet auf Versuchsfeldern verschiedene Maßnahmen, um unsere Arzneipflanzen auch in Zukunft ökologisch nachhaltig anbauen zu können und die großartige Vielfalt zu erhalten.

Solaranlage auf der Terra Medica

Energie aus Sonne und Wind

Auch energetisch steht die Terra Medica gut da. Die hauseigene Photovoltaikanlage produziert Strom für ca. 20 Haushalte. Ebenso ist ein kleines Windrad installiert.

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Terra Medica

Der Arzneipflanzenanbau in Staffort geht auf eine lange Tradition zurück.