Verschiedene Faktoren wirken auf den CO2-Fußabdruck ein

CO2-Bilanz der Schwabe-Gruppe

Die Schwabe-Gruppe erstellt seit 2019 regelmäßig eine Klimabilanz. Daraus ergeben sich nicht nur Erkenntnisse über den tatsächlichen Ausstoß von Treibhausgasen. Die Klimabilanz verdeutlicht vor allem, wo unser CO2-Ausstoß am größten ist und wo folglich unsere wirksamsten Hebel zur Verkleinerung unseres CO2-Fußabdrucks liegen. Die CO2-Bilanz erlaubt uns außerdem, den Erfolg unserer Maßnahmen zu messen.

Klimabilanz 2022: 14 % weniger CO2

Carbon footprint with keywords

Die jüngste CO2-Bilanz der Schwabe-Gruppe bezieht sich auf das Jahr 2022. Sie zeigt, dass die Schwabe-Gruppe ihren weltweiten CO2-Fußabdruck im Jahr 2022 in den Scopes 1 und 2 um 14 % gegenüber dem Jahr 2021 verkleinern konnte. Das entspricht einer Reduktion um ca. 6.800 t CO2

Die Schwabe-Gruppe ist damit auf einem guten Weg, ihr Ziel zu erreichen, den CO2-Ausstoß in den Scopes 1 und 2 bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr zu reduzieren und bis 2035 klimaneutral zu werden.

An unseren deutschen Standorten haben wir die CO2-Emissionen sogar um 37 % gegenüber 2021 reduziert. Maßgebliche Faktoren für die Reduzierung waren die Umstellung auf Ökostrom in Deutschland sowie die Einsparung wärmeerzeugungsbedingter Emissionen.
 

Der CO2-Fußabdruck der Schwabe-Gruppe 2022

In absoluten Zahlen bedeutet das für die Schwabe-Gruppe, dass wir den Gesamtwert von 48.284 t CO2e im Jahr 2021 auf 41.450 t CO2e im Jahr 2022 reduziert haben. 

In Scope 1 (direkte Emissionen) verzeichnen wir eine Steigerung um 442 t CO2e bzw. ca. 2 % auf 23.071 t CO2e (2021: 22.629 t CO2e). In Scope 2 (indirekte Emissionen) haben wir eine signifikante Reduktion um 7.275 t CO2e bzw. ca. 28 % auf 18.379 t CO2e (2021: 25.565 t CO2e).

Insgesamt ist der deutliche Rückgang im Jahr 2022 hauptsächlich auf die Reduzierungen beim größten Emittenten Deutschland zurückzuführen. Dennoch haben sich auch Maßnahmen bei den kleineren Emittenten deutlich ausgewirkt.
In den Klimabilanzen 2023 und 2024 werden wir die Auswirkungen der heutigen Maßnahmen und Projekte in mehreren Ländern und daher bei den meisten größeren Emittenten positive Entwicklungen sehen.

Was sind CO₂e?

Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas CO₂ gibt es weitere Treibhausgase, die unterschiedlich stark zum Klimawandel beitragen. Das Kyoto-Protokoll nennt folgende Treibhausgase: Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH4) und Lachgas (N₂O) sowie die fluorierten Treibhausgase (F-Gase): wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6), seit 2015 auch Stickstofftrifluorid (NF3).

Um die Wirkung verschiedener Treibhausgase vergleichbar zu machen, hat man jeweils das sogenannte «Globale Erwärmungspotenzial» (Global Warming Potential) definiert. Je höher das GWP, desto klimaschädlicher ist ein Treibhausgas. Treibhausgasemissionen können so in CO₂-Äquivalente umgerechnet und besser verglichen werden. CO₂-Äquivalente bezeichnet man mit der Abkürzung CO₂e.
 

Globale Klimabilanz 2021 

Die erste CO2-Bilanz für die gesamte Schwabe-Gruppe für Scope 1 und 2 war ein Meilenstein. Diese globale Klimabilanz ergab Emissionen in Höhe von 48.284 t CO2e für das Jahr 2021. 

Die Scopes 1 und 2 umfassen alle CO2-Emissionen, die in den Betriebsstätten der Schwabe-Gruppe durch Extraktion oder Herstellung, aber auch durch Logistik, Verwaltung, Fuhrpark oder eingekaufte Energie entstehen. Aufgrund der Komplexität und des Umfangs der notwendigen Datenerhebungen für Scope 3 über alle internationalen Standorte hinweg werden wir die CO2-Emissionen für Scope 3 erst in einem nächsten Schritt erfassen. In diese Kategorie gehören z. B. alle eingekauften Waren und Dienstleistungen, das Müllaufkommen, der Mitarbeiterpendelverkehr, Dienstreisen, aber auch Transport, Gebrauch und Entsorgung unserer Produkte.

Betriebsstätte der Extracta in Karlsruhe

Extraktion und Herstellung

Extraktion und Herstellung verursachen den Großteil der CO2-Emissionen der Schwabe-Gruppe. So ergibt sich auch ohne Scope 3-Daten ein aussagekräftiges Bild auf die weltweiten Standorte der Schwabe-Gruppe für das Jahr 2022. Am gesamten Ausstoß der Schwabe-Gruppe von 41.450 t CO2e hat Deutschland mit 10.785 t CO2e bzw. 26 % den größten Anteil.

Zusammen mit Irland (incl. der Plantagen), den USA und Indien bildet Deutschland die Gruppe der vier größten CO2-Emittenten in der Schwabe-Gruppe, die 91 % der klimaschädlichen Emissionen ausmachen. Diese Standorte verfügen nämlich über Extraktionsstätten und/oder Herstellungsbetriebe mit Hygienezone. Hier verbrauchen wir den Löwenanteil an Energie und verursachen dementsprechend die meisten Treibhausgase.

Schon anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass vor allem Maßnahmen an diesen Standorten dazu beitragen können, den CO2-Ausstoß der Schwabe-Gruppe signifikant zu reduzieren. Daher liegt hier zunächst der Fokus unserer Anstrengungen auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Unternehmen.

Ginkgo-Plantage in Frankreich

Ginkgoblätter und Lactose

Zwei Positionen innerhalb der Wertschöpfungskette hoben sich aus der Klimabilanz 2019/2020 deutlich hervor: die Trocknung der Ginkgoblätter und der Bezug sprühgetrockneter Lactose. Diese beiden Ausgangsstoffe haben einen großen Anteil am CO2-Ausstoß, da diese Trocknungsprozesse sehr energieintensiv sind.

Auf unseren Ginkgo-Plantagen haben wir bereits 2022 und 2023 Optimierungsmaßnahmen umgesetzt, die sich positiv auf die Klimabilanz auswirken. 

So konnten wir unsere Trocknungssysteme optimieren und nutzen verstärkt Abwärme. Durch das Pflanzen von Bodendeckern wächst weniger Unkraut, sodass unsere Traktoren seltener fahren müssen und wir weniger Diesel verbrauchen. Auch der Einsatz von Robotern und die Optimierung der Bewässerungssysteme und Pumpen hat zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes geführt. Wir denken aber noch weiter in Richtung Agro-Photovoltaik und hoffen dadurch künftig unsere Emissionen weiter deutlich senken zu können.

2035 klimaneutral in Scope 1 und 2

Aufgrund der deutschen und der globalen Klimabilanz hat die Schwabe-Gruppe für sich als Ziel formuliert, den CO2-Ausstoß in Scope 1 und 2 bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2021 zu reduzieren. Bis 2035 wollen wir klimaneutral werden.

Für Scope 3 werden wir im Laufe des Jahres 2024 die gruppenweite Bilanz für die Jahre 2021 und 2022 erstellen. Anschließend wollen wir zusammen mit unseren Lieferanten und Partnern in der Supply Chain einen fundierten Maßnahmenplan entwickeln und ein Ziel für komplette CO2-Neutralität für Scope 1, 2 und 3 formulieren. 

Was sind Scopes?

Wie sich der Energieverbrauch und die Entstehung von Emissionen über die Wertschöpfungskette der Schwabe-Gruppe verhalten, veranschaulicht die folgende Grafik. Wir unterscheiden drei verschiedene Scopes, die unterschiedliche Emissionsquellen beinhalten.

Die Emissionsquellen werden entweder der sogenannten vorgelagerten Wertschöpfungskette zugeordnet (z. B. welche Emissionen entstehen bei der Gewinnung der Energie, die wir beziehen und nutzen), den eigentlichen Aktivitäten des berichtenden Unternehmens (z. B. welche Treibhausgase emittieren wir in unserer eigenen Produktion bei der Herstellung unserer Präparate) und der nachgelagerten Wertschöpfungskette (z. B. welche Emissionen entstehen bei der Nutzung und Entsorgung unserer Präparate).

Extracta Detailaufnahme

Scope 1 stellt die direkten Emissionen eines Unternehmens dar, die es in eigenen Betriebsstätten oder in mobilen Anlagen wie Fahrzeugen emittiert. Sie entstehen z. B. durch die Nutzung von fossilen Energieträgern, also durch den Verbrauch von Treibstoff und Brennstoff.

Im Rahmen unserer CO2-Bilanz erfassen wir z. B. den Energieverbrauch unserer Gebäude und Produktion sowie der Logistik. Sie sind die Hauptbestandteile der CO2-Bilanz. 

Hochspannungsleitung

Scope 2 umfasst die indirekten Emissionen, die an anderer Stelle erzeugt wurde, um das berichtende Unternehmen mit Energie zu versorgen. Darin wird also unter anderem die Erzeugung von Strom und Fernwärme erfasst.

Scope 1 und 2 sind Bestandteil jeder CO2-Bilanz. Scope 3 kann optional aufgenommen werden. Das heißt, Emissionen, die in Scope 3 fallen, muss ein Unternehmen nicht unbedingt dokumentieren.

Mitarbeiterpendelverkehr Straßenszene

Scope 3 beinhaltet sämtliche indirekten, nicht direkt kontrollierbaren Emissionen eines Unternehmens.

Dieser Scope bildet die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens ab, d. h. neben eingekauften Dienstleistungen und Gütern auch das Abfallaufkommen sowie die Pendelverkehre und Dienstreisen der Mitarbeitenden.

Treibhausgasemissionen der Schwabe-Gruppe über die Wertschöpfungskette

Scopes 1 bis 3 der Treibhausgase

Reduktion – Substitution – Kompensation

Zahlreiche Maßnahmen zur Klimaneutralität setzen wir bereits um, um unseren CO2-Fußabdruck schon in der nahen Zukunft zu verkleinern. Alle Maßnahmen erfolgen entlang der Kategorien Reduktion, Substitution, Kompensation - und zwar in dieser Reihenfolge.

Unsere oberste Priorität ist die Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasen, z. B. durch die Optimierung von Prozessen. Dank der Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien und unsere eigene Photovoltaikanlage, aber auch durch die Umstellung unseres Fuhrparks substituieren wir CO2-intensive durch CO2-extensive Energiequellen. Der CO2-Ausstoß der Schwabe-Gruppe lässt sich jedoch nicht komplett verhindern oder substituieren. Daher suchen wir zurzeit nach geeigneten Optionen, um unseren CO2-Ausstoß, den wir weder vermeiden noch substituieren können, in nachhaltigen, effizienten Klimaschutzprojekten zu kompensieren.

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Willmar Schwabe

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