Verschiedene Faktoren wirken auf den CO2-Fußabdruck ein

CO2-Bilanz der Schwabe-Gruppe Deutschland

Zum Fokusthema „Emissionen und Energie“ haben wir für die Jahre 2019 und 2020 eine Klimabilanz erstellt. Damit haben wir den Energieeinsatz und damit zusammenhängenden Treibhausgasausstoß, z. B. Kohlendioxid, für die deutschen Standorte der Schwabe-Gruppe bestimmt und erste Handlungsfelder definiert.

Der CO2-Fußabdruck der Schwabe-Gruppe Deutschland für die direkten und indirekten Emissionen beläuft sich danach für das Jahr 2019 auf insgesamt 47.021 t CO2e und für das Jahr 2020 auf 44.785 t CO2e. Der CO2-Ausstoß hat sich also leicht reduziert, was den Erwartungen entsprach, da Mitarbeiterpendelverkehr und Stromverbrauch im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie zurückgingen.

Eine Umrechnung hilft, sich diese Zahlen etwas besser vorstellen zu können. So verursacht laut der Quelle de.statista.com ein durchschnittlicher Deutscher ca. 11,1 t CO2e-Emissionen pro Jahr. Der Ausstoß der Schwabe-Gruppe Deutschland an Treibhausgasen entspricht also dem von ca. 4.240 (2019) bzw. 4.040 (2020) Personen.

Ginkgo-Plantage in Frankreich

Ginkgoblätter und Lactose

Zwei Positionen innerhalb der Wertschöpfungskette heben sich aus der Klimabilanz deutlich hervor: die Trocknung der Ginkgoblätter und der Bezug sprühgetrockneter Lactose. Diese beiden Ausgangsstoffe (Scope 3) haben einen großen Anteil am CO2-Ausstoß, da diese Trocknungsprozesse sehr energieintensiv sind.

Hier setzen wir im Austausch mit unseren Partnern und Lieferanten an, um Optimierungen vorzunehmen, denn dadurch können wir eine signifikante Verringerung des CO2-Fußabdrucks erzielen. Auf unseren Ginkgo-Plantagen konnten wir bereits 2022 Optimierungsmaßnahmen umsetzen, die sich auf die Klimabilanz auswirken.

So konnten wir unsere Trocknungssysteme optimieren und nutzen verstärkt Abwärme. Durch das Pflanzen von Bodendeckern wächst weniger Unkraut, sodass unsere Traktoren seltener fahren müssen und wir weniger Diesel verbrauchen. Auch der Einsatz von Robotern und die Optimierung der Bewässerungssysteme und Pumpen hat zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes geführt. Wir denken aber noch weiter in Richtung Agro-Photovoltaik und hoffen dadurch künftig unsere Emissionen weiter deutlich senken zu können.

Reduktion – Substitution – Kompensation

Auch bei anderen Maßnahmen zur Klimaneutralität sind wir bereits in der Umsetzung, um unseren CO2-Fußabdruck schon in der nahen Zukunft zu verkleinern. Alle Maßnahmen erfolgen entlang der Kategorien Reduktion, Substitution, Kompensation - und zwar in dieser Reihenfolge.

Unsere oberste Priorität ist die Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasen, z. B. durch die Optimierung von Prozessen. Dank der Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien und unsere eigene Photovoltaikanlage, aber auch durch die Umstellung unseres Fuhrparks substituieren wir CO2-intensive durch CO2-extensive Energiequellen. Der CO2-Ausstoß der Schwabe-Gruppe lässt sich jedoch nicht komplett verhindern oder substituieren. Daher suchen wir zurzeit nach geeigneten Optionen, um unseren CO2-Ausstoß, den wir weder vermeiden noch substituieren können, in nachhaltigen, effizienten Klimaschutzprojekten zu kompensieren.

Grüner Strom 

Seit 2022 beziehen wir den Strom, den wir an den beiden deutschen Standorten benötigen und den wir nicht selbst erzeugen, als grünen Strom aus erneuerbaren Energien. Ab 2023 wollen wir auf den Gebäuden am Standort in Durlach schrittweise Photovoltaik-Anlagen für unsere eigene Stromproduktion installieren.

Globale Klimabilanz 2021 

Nach der CO2-Bilanz für die deutschen Standorte war die Klimabilanz für die gesamte Schwabe-Gruppe der nächste Meilenstein. Die globale Klimabilanz umfasst zunächst nur Scope 1 und 2. Diese beiden Kategorien umfassen alle CO2-Emissionen, die in den Betriebsstätten der Schwabe-Gruppe durch Extraktion oder Herstellung, aber auch durch Logistik, Verwaltung, Fuhrpark oder eingekaufte Energie entstehen. Aufgrund der Komplexität und des Umfangs der notwendigen Datenerhebungen für Scope 3 über alle internationalen Standorte hinweg werden wir die CO2-Emissionen für Scope 3 erst im nächsten Schritt erfassen. In diese Kategorie gehören z. B. alle eingekauften Waren und Dienstleistungen, das Müllaufkommen, der Mitarbeiterpendelverkehr, Dienstreisen, aber auch Transport, Gebrauch und Entsorgung unserer Produkte.

Betriebsstätte der Extracta in Karlsruhe

Extraktion und Herstellung

Extraktion und Herstellung verursachen den Großteil der CO2-Emissionen der Schwabe-Gruppe. So ergibt sich auch ohne Scope 3-Daten ein aussagekräftiges Bild auf die weltweiten Standorte der Schwabe-Gruppe. Am gesamten Ausstoß der Schwabe-Gruppe von knapp 59.000 t CO2e hat Deutschland mit fast 22.000 t CO2e bzw. 37 % den mit Abstand größten Anteil.

Zusammen mit Irland (incl. der Plantagen), den USA und Indien bildet Deutschland die Gruppe der vier größten CO2-Emittenten in der Schwabe-Gruppe, die 91 % der klimaschädlichen Emissionen ausmachen, nämlich 53.462 t CO2e. Diese Standorte verfügen nämlich über Extraktionsstätten und/oder Herstellungsbetriebe mit Hygienezone. Hier verbrauchen wir den Löwenanteil an Energie und verursachen dementsprechend die meisten Treibhausgase.

Schon anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass vor allem Maßnahmen an diesen Standorten dazu beitragen können, den CO2-Ausstoß der Schwabe-Gruppe signifikant zu reduzieren. Daher liegt hier zunächst der Fokus unserer Anstrengungen auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Unternehmen.

Top-7 stehen für 98 % des CO2-Fußabdrucks

Bezieht man zusätzlich zu den vier großen CO2-Emittenten noch Mexiko, Österreich und die Schweiz in die Betrachtung mit ein, sieht man, dass diese sieben Schwabe-Standorte für 98 % des CO2-Ausstoßes der Schwabe-Gruppe stehen. Mit der Klimabilanz steht uns eine aussagekräftige Datenbasis zur Verfügung, die es uns erlaubt, zielgerichtet Maßnahmen zu ergreifen, um die Schwabe-Gruppe zu einem nachhaltigeren Unternehmen zu machen. 

2035 klimaneutral in Scope 1 und 2

Aufgrund der deutschen und der globalen Klimabilanz hat die Schwabe-Gruppe für sich als Ziel formuliert, den CO2-Ausstoß in Scope 1 und 2 bis 2030 um 50 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2021 zu reduzieren. Bis 2035 wollen wir klimaneutral werden.

Für Scope 3 werden wir bis 2023 die gruppenweite Bilanz erstellen. Bis 2025 wollen wir zusammen mit unseren Lieferanten und Partnern in der Supply Chain einen fundierten Maßnahmenplan entwickeln und ein Ziel für komplette CO2-Neutralität für Scope 1, 2 und 3 formulieren. 

Was sind Scopes?

Wie sich der Energieverbrauch und die Entstehung von Emissionen über die Wertschöpfungskette der Schwabe-Gruppe verhalten, veranschaulicht die folgende Grafik. Wir unterscheiden drei verschiedene Scopes, die unterschiedliche Emissionsquellen beinhalten.

Die Emissionsquellen werden entweder der sogenannten vorgelagerten Wertschöpfungskette zugeordnet (z. B. welche Emissionen entstehen bei der Gewinnung der Energie, die wir beziehen und nutzen), den eigentlichen Aktivitäten des berichtenden Unternehmens (z. B. welche Treibhausgase emittieren wir in unserer eigenen Produktion bei der Herstellung unserer Präparate) und der nachgelagerten Wertschöpfungskette (z. B. welche Emissionen entstehen bei der Nutzung und Entsorgung unserer Präparate).

Extracta Detailaufnahme

Scope 1 stellt die direkten Emissionen eines Unternehmens dar, die es in eigenen Betriebsstätten oder in mobilen Anlagen wie Fahrzeugen emittiert. Sie entstehen z. B. durch die Nutzung von fossilen Energieträgern, also durch den Verbrauch von Treibstoff und Brennstoff.

Im Rahmen unserer CO2-Bilanz erfassen wir z. B. den Energieverbrauch unserer Gebäude und Produktion sowie der Logistik. Sie sind die Hauptbestandteile der CO2-Bilanz. 

Hochspannungsleitung

Scope 2 umfasst die indirekten Emissionen, die an anderer Stelle erzeugt wurde, um das berichtende Unternehmen mit Energie zu versorgen. Darin wird also unter anderem die Erzeugung von Strom und Fernwärme erfasst.

Scope 1 und 2 sind Bestandteil jeder CO2-Bilanz. Scope 3 kann optional aufgenommen werden. Das heißt, Emissionen, die in Scope 3 fallen, muss ein Unternehmen nicht unbedingt dokumentieren.

Mitarbeiterpendelverkehr Straßenszene

Scope 3 beinhaltet sämtliche indirekten, nicht direkt kontrollierbaren Emissionen eines Unternehmens.

Dieser Scope bildet die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens ab, d. h. neben eingekauften Dienstleistungen und Gütern auch das Abfallaufkommen sowie die Pendelverkehre und Dienstreisen der Mitarbeitenden.

Treibhausgasemissionen der Schwabe-Gruppe über die Wertschöpfungskette

Scopes 1 bis 3 der Treibhausgase

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Willmar Schwabe

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